Kuala Lumpur – Malaysia

Rechts und links neben uns eine Minibar, vor uns ein Wide Screen Monitor und die Stewardess streckt uns einen Champagner entgegen. Das reinste Paradies. Wir hätten auch liegend nach Dubai fliegen können, aber wir wollten das VIP-Gefühl lieber genießen. Ja, ein Upgrade zu bekommen ist schon etwas tolles… Nach 6 Stunden war der Luxus leider vorbei, denn die folgenden 7 Stunden in die malaysische Hauptstadt ging es wieder in der Economy Class weiter. 

Angekommen in Kuala Lumpur scheint uns die Hitze schier zu erdrücken. Es hat circa 35 Grad – also 15 Grad mehr als wir es in letzter Zeit in München gewohnt waren – und eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit. In Null-Komma-Nix haben wir dicke Schweißtropfen auf Stirn und Nase. Willkommen im  Dampfbad. Am Flughafenausgang entdecken wir gleich unser Namensschild und ein netter Fahrer nimmt uns in Empfang. Die Fahrt bis zu unserem Hotel in Chinatown dauert ca. 1Stunde und es ist wahnsinnig viel Verkehr. Unterwegs halten wir einmal an zum Geldumtauschen an. Der Kurs war relativ gut, aber vergleichen lohnt sich. Für uns liegt er an dem Tag bei 4,50 Ringgits (RM) für 1 Euro. 

Da unser Zimmer noch nicht fertig ist, stürzen wir uns trotz Jetlag direkt ins Getümmel. Obwohl es auch nicht so teuer ist, mit dem Taxi zu fahren, entscheiden wir uns, wie damals in Bangkok, für den Monorail (MRT – so heißt der Schnellzug hier). Alles ist gut ausgeschildert und wir finden uns gleich zurecht. Im Durchschnitt bezahlt man für Fahrten im Stadtkern zwischen einem und drei Ringgits pro Person.

Wir schlendern durch das bunte Chinatown, besichtigen die eindrucksvollen Petronas Towers und den grünen KLCC Park. An dem Tag hat übrigens anscheinend ein kleiner Run stattgefunden, denn alle sind an uns vorbeigejogged. Unglaublich, wenn man bedenkt, dass es 36 Grad hat und uns schon der Schweiß im bewegungslosen Zustand runter läuft. Als nächstes besichtigen wir die quirlige Stadt von oben und fahren in den 34. Stock des Hotels Traders. Im Inneren befindet sich ein Swimmingpool und wir haben den Eindruck, dass sich hier viele Business Leute nach der Arbeit treffen oder sich einfach nur gerne in eleganter Kleidung zeigen. Da wir eher legere Stadtkleidung tragen (verschwitzte Haaremshosen und T-Shirts) machen wir uns zügig auf zur nächsten vorher recherchierten Skybar, der Helibar. Hier ist der Blick nicht getrübt von dicken Glasscheiben und man blickt auch nicht auf Baustellen, wie von der Traders Skybar aus. Viele Leute genießen ihren Drink dort auf dem Helikopter Landeplatz, der ab 17 Uhr zu einer Bar umfunktioniert wird. Auch wenn es keinen Eintritt kostet, in das 34. Stockwerk zur Heilbar hinaufzufahren, wird man doch auf etwas unsanfte Art zu einem teuren Getränk gezwungen (ca. 10 Euro pro Getränk). Schließlich werden wir mit einer freien Sicht auf die schöne Skyline von Kuala Lumpur verwöhnt. Dies ist der schönste Platz, um den Sonnenuntergang zu fotografieren und den Tag ausklingen zu lassen. 

Tipp des Tages zum Abendessen: In der Straße „Changkat Bukit Bintang“ gibt es einige schöne Restaurants mit gutem Essen und einem tollen Flair. Wir waren im Ciccio und haben uns ein sehr gutes italienische Essen schmecken lassen.

Am nächsten Tag lassen wir uns ausgeruht das Frühstück schmecken und machen uns auf zu neuen Abenteuern in Kuala Lumpur. Auf dem heutigen Programm stehen der Independence Square (Dataran Merdeka) sowie die Lake Gardens (Taman Tasik Perdana). Den Independence Square können wir von unserem Hotel Swiss In Chinatown zu Fuß erreichen. Fotos sind dort leider keine möglich, da dort für den Unabhängigkeitstag am 31.8.2016 alles Mögliche an Vorbereitungen für die große Feier statt findet. So ist der ganze Platz voller Bestuhlung, viel Polizei und einer Menge Schüler, die verschiedenen Dinge für Aufführungen einstudieren. Wir überqueren den Platz und setzen unseren Weg fort zu den Lake Gardens. Wieder ist es sehr heiß und wir haben Mühe den Eingang den Parks zu finden. Schließlich sind wir umringt von vielen grünen Bäumen, Palmen und wundervollen bunten Vögeln. Das Gezwitscher ist ein schöner Ausgleich zu der lauten Stadt und die idyllische Stimmung hat eine beruhigende Wirkung. Ein schönes Fotomotiv ist außerdem der bewachsene See voller blühender und bereits verblühter Pflanzen und Blüten.

Dann machen wir uns auf den Weg zurück ins Hotel, denn um 15 Uhr werden wir zu einer Glühwürmchen-Tour nach Selangor abgeholt. Auf dem Weg dorthin dürfen wir zu unserer Überraschung Affen füttern. Olivia gibt ihnen (ich hab mich nicht getraut) Süßkartoffeln und sie sind ganz verrückt danach. Kleiner Tipp: zeigt ihnen nicht die volle Tüte, sonst werdet ihr von mindestens vier Affen besprungen, die dann vielleicht in euren Haaren baumeln (gut, dass ich mich nicht getraut habe).

Ca. 1,5 Stunden dauert es, bis wir in dem Fischerdorf in Selangor ankommen. Nach einer kleinen Erkundungstour essen wir gemütlich zu Abend und starten zu Viert danach in einem Ruderboot die Glühwürmchen-Tour entlang der Mangroven. Um die Glühwürmchen nicht zu verscheuchen und der Umwelt zuliebe, dürfen hier auf keinen Fall Motorboote zum Einsatz kommen. Das war etwas ganz Besonderes, den überall leuchten die Büsche, als wäre schon Weihnachten.

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